Nach der langen Phase des Lockdowns und einer sehr langen Zeit ohne Schule, wie wir sie kennen, konnte in den letzten Wochen an unserer CBS wieder ein wenig Normalität einkehren. Schüler und Lehrer waren, wenn auch zeitlich begrenzt wieder vor Ort und es gab – mit Abstand – wieder einen Rahmen für „echten“ Unterricht in der Klasse, Austausch und gemeinsames Lernen. Nun war auch Gelegenheit, die hinter uns liegende Zeit des Fernlernens näher zu betrachten. Unsere Schule hat sich daher dazu entschlossen, die Zeit des Fernlernens systematisch zu evaluieren, um eine Einschätzung des Kollegiums über das Online-Lernen zu erhalten und um daraus wichtige Impulse für die weitere Ausgestaltung unserer Fernlernangebote zu ziehen.
Unser stellvertretende Schulleiter Albert Lachnit erstellte hierzu, zusammen mit Personalrat und Schulleitung, einen umfangreichen Fragenkatalog an das Kollegium, den er in der Folge mit Markus Stein vom Personalrat auswertete.
Die Ergebnisse zeigen, dass alle Klassen der CBS mit unterschiedlichen Angeboten des Fernlernens, sei es durch Moodle-Kurse, Mailings über Groupwise oder Angebote im „Tausch“-Verzeichnis, versorgt werden konnten. Ein erfreulich hoher Prozentsatz von fast 90% des Kollegiums beteiligte sich mit großem Einsatz an der Betreuung der Schüler im Fernunterricht. Besonders die Kurszahlen unserer Lernplattform Moodle schnellten in beträchtliche Höhen, da besonders für unsere Vollzeitklassen des Technischen Gymnasiums und unseres Berufskollegs dieses Angebot von den Fachlehrern genutzt wurde. Mit viel Aufwand erstellten die Kollegen Materialien, hielten Videositzungen und korrigierten die Aufgaben der Schüler, die diese per Moodle oder Mail einreichten. Eine ungewohnte und herausfordernde Situation für alle, wie die Evaluation auch zeigt. Die Fernlernangebote waren mit viel Zeit-, Arbeits- und Organisationsaufwand für Lehrer und Schüler verbunden, um das Pensum auch unter diesen Bedingungen zu schaffen.
Betrachtet man die technische Seite zeigt die Evaluation, dass viele Kollegen sich gerne den neuen Aufgaben stellten und teilweise im technischen Bereich viel Neues hinzulernen und erproben konnten. Eher überraschend war aber auch die Erfahrung, dass viele Schüler zwar problemlos umstiegen, einige Schüler mit den Programm Moodle oder dem Mailprogramm aber auch nicht zurechtkamen. Didaktisch und pädagogisch betrachtet offenbart die Evaluation auch sowohl Licht als Schatten. Für die Lehrer war es eine Herausforderung die Materialien so umzugestalten, dass sie auch ohne den direkten Kontakt und Austausch gut nutzbar sind. Auf Seiten der Schüler gab es einige, die von dieser Form des Lernens und dem häufigen, individuellen Feedback sehr profitierten und sich sehr rege beteiligten, viele Schüler arbeiteten strukturiert mit und gaben ihre Aufgaben ab, nicht wenige Schüler entzogen sich jedoch auch den Angeboten gänzlich und arbeiteten nicht mit. Hier war es dann für die Fachlehrer schwierig auf die Ferne einzugreifen und die Gründe hierfür herauszufinden. Kompliziert war auch die Situation in der Berufsschule, da viele Schüler in dieser Zeit im Betrieb waren und die Online-Angebote dann nach der Arbeit noch zusätzlich hätten machen müssen.
Alles in allem zeigt die Auswertung der Befragung, dass die Schüler und Lehrer der CBS die schwierige Zeit der Schulschließung und des Fernlernens gut bewältigt haben und man sich erstaunlich schnell in die neuen Gegebenheiten einfinden konnte. Luft nach oben und zur Verbesserung gibt es natürlich immer und wir möchten auch für alles weitere, was vielleicht kommen mag, gut gerüstet sein. Mit einem ständigen Ausbau unserer technischen Möglichkeiten und vielen schulinternen Fortbildungen sind wir aber sehr gut aufgestellt.
Herzlichen Dank an dieser Stelle an Albert Lachnit und Markus Stein für ihre viele Arbeit an dieser wichtigen Evaluation und besonders herzlichen Dank an unsere Technik- und Moodle-Experten Peter Schädel und Bernhard Fank für ihren überragenden Einsatz in Betreuung der Moodle-Plattform und in der Fortbildung der Kollegen sowie an Detlev Bangert und das gesamte EDV-Team .
(sha)
28.07.2020
